Josef Laznicka

Schlossergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1895    † 1944

 

Lebenslauf

Josef Laznicka wurde am 10.2.1895 in Klosterneuburg geboren. Er arbeitete als Schlossergehilfe in Wien. 1918 schloss er sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich, 1926 der KPÖ an. Er besuchte 1930/31 die internationale Leninschule in Moskau.

Anhaltelager Wöllersdorf, Verbindung mit einer Widerstandsgruppe

1935 wurde Josef Laznicka wegen Betätigung für die KPÖ im Anhaltelager Wöllersdorf inhaftiert. Er stand in Verbindung mit der Widerstandsgruppe um die aus Frankreich nach Wien als Fremdarbeiter zurückgekehrten österreichischen KommunistInnen.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 29. 11. 1943 wurde Josef Laznicka verhaftet und am 28. 6. 1944 gemeinsam mit Robert Kislinger, Rudolf Goetz, Franz Lukas und Maria Skumanz (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 19.9.1944 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Der Angeklagte Laznicka, der den Kubasta schon in Wien gekannt und in Moskau wiedergetroffen hatte, war von Goetz dahin unterrichtet worden, dass Kubasta aus Frankreich gekommen sei. Bei der ersten Begegnung in Wien, die nur zehn Minuten gedauert haben soll, ergänzte Kubasta diese Mitteilung namentlich in persönlicher Hinsicht und verabredete mit Laznicka eine neue Begegnung. Zu dieser zweiten Begegnung brachte Kubasta die Jüdin [Anna] Peczenik, der Angeklagte Laznicka seine Freundin, die Mitangeklagte [Barbara] Schneider mit. Kubasta berichtete von einer antifaschistischen Bewegung in Frankreich und seinem Auftrag, eine ähnliche Organisation in Wien aufzubauen.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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